Laut eigener Aussage arbeitete der Regiesseur und Drehbuchschreiber Christopher Nolan über ein Jahrzehnt an der Idee zu Tenet, dessen Story darauf basiert, dass Reisen rückwärts durch die Zeit möglich sind. Ohne diese Besonderheit wäre der Film ein stinklangweiliger 0815 Actionfilm mit spektakulären Bildern, und für viele Zuschauer*innen wird er das trotz Zeitreisen auch sein. Die Geschichte ist schnell erzählt: ein CIA Agent muss die Welt vor der Zerstörung durch einen russischen Bösewicht bewahren.
Ich war enttäuscht vom Cast, da ich von John David Washington (BlackKklansman) und Robert Pattinson (Der Leuchtturm) bessere Performances gesehen habe, ihre Charaktere sind flach und nuscheln sich leise durch die Story. Für Elizabeth Debicki blieb nur die Rolle der Damsel in Distress, die die Hälfte des Films panisch rumsteht.
Ich bin sehr gespalten, was den Film betrifft. Die Idee hat mir richtig gut gefallen. Die Umsetzung fand ich nicht ganz gelungen. Der Film war anfangs viel zu verwirrend und hatte seltsame Schnitte und Sprünge, die nichts mit dem Zeitreiseaspekt zu tun hatten. Es wirkte so als ob Nolan die ihm lästige Story schnell abarbeiten wollte, um zu den ausufernden Actionszenen zu kommen. Der „Twist“ war gut, eigentlich müsste man den Film (genauso wie zB. Nolans Memento) ein zweites Mal schauen, aber bei der Filmlänge habe ich dazu wenig Lust.
Man kann Tenet gucken, wenn man Lust auf opulente Actionenszenen hat, oder weil man sich für den Zeitreiseaspekt interessiert, man verpasst aber auch nichts, wenn man die 2,5 Stunden woanders investiert.