Minari wird im englischen als Wasser-Sellerie oder Wasser-Petersilie bezeichnet, es ist eine in Ostasien gebräuchliche Speisepflanze, die an Ufern wächst. Der gleichnamige US-Film aus dem Jahr 2021 führt ins ländliche Arkansas, wo die koreanische Migrantenfamilie Yi von Kalifornien hinzieht. Jacob (Steven Yeun) hat ein Stück Land mit einem mobile home erworben und möchte dort koreanisches Gemüse für den kommerziellen Handel anbauen. Seine Frau Monica (Han Ye-ri) ist alles andere als glücklich über ihr neues Zuhause und vor allem besorgt um ihren herzkranken Sohn David. Bis die Farm Geld abwirft, arbeiten Monica und Jacob in einer Küken-Sortieranlage. Um eine Betreuung für ihre beiden Kinder zu haben, lassen sie Monicas Mutter Song-ja aus Korea einfliegen.
Es war ja schon im großartigen US-/Koreanischen-Film Okja so, dass teilweise koreanisch gesprochen wurde. Zwischendurch wird in Minari auch mal Englisch gesprochen (oder wie in Migrantenfamilie typisch: ein Mix aus Herkunfts- und Landessprache), aber Koreanisch ist bei weitem die Hauptsprache, was sehr ungewöhnlich und mutig ist für eine amerikanische Produktion. (Leider wurde das in der deutschen Synchro nicht umgesetzt, da spricht nur die Großmutter Song-ja koreanisch, der Rest der Familie Deutsch.)
Minari ist ein großartiger Film, der sich mit dem Thema (koreanische) Migration und Kultur auseinander setzt, wo die Reibungen insbesondere zwischen den Kindern und ihrer Großmutter deutlich hervorstechen, aber auch unter den Eltern, die unterschiedliche Vorstellungen von ihrem Leben in den USA haben. Zuschauerinnen, die sich weniger mit koreanischer Kultur auskennen oder nicht aus einer Migrantenfamilie stammen, verstehen dennoch die Konflikte der Familienmitglieder und sollten diesen gelungenen Film unbedingt anschauen.
Für etwas mehr Hintergrund-Infos kann ich diese beiden Artikel (TeenVogue und Buzzfeed) empfehlen.